Mitarbeitende bei Trauer unterstützen
BeitragBei einem Trauerfall im beruflichen Umfeld stellen sich Führungskräfte häufig die Frage, was eine angemessene Reaktion gegenüber dem oder der Trauernden ist.
Während die eine Person vermehrt über ihre Situation sprechen möchte, ist die andere froh, in den Rhythmus des Arbeitsalltages eingebunden und damit über viele Stunden am Tag nicht ständig mit den Gedanken bei dem oder der Verstorbenen zu sein.
Als Führungskraft nimmst du eine wichtige Rolle im Umgang mit Trauersituationen am Arbeitsplatz ein. Du bist die erste Ansprechperson für die trauernde Person und für das Team. Dabei ist Trauer immer individuell. Es empfiehlt sich daher, im ersten Schritt auf die trauernde Person zuzugehen und nachzufragen wie es ihr geht und was sie braucht.
Aus Unsicherheit oder Unwissenheit nichts zu tun, darf keine Alternative sein.
Du kannst die betroffene Person beispielsweise ein paar Tage lang von der Arbeit freistellen – oder ihr vorübergehend flexiblere Arbeitszeiten anbieten. Denn je nach Todesfall gibt es womöglich viel zu organisieren - zum Beispiel Angehörige und Versicherungen über den Tod benachrichtigen, die Beerdigung organisieren oder eine Wohnung auflösen.
Als Führungskraft solltest du darüber hinaus dein Team daran erinnern, sein Beileid auszusprechen und den Todesfall nicht zu ignorieren. Außerdem kannst du dem Team empfehlen, die trauernde Person zu fragen, wie es sie entlasten kann. Darüber hinaus kann es hilfreich sein, ein Teammitglied zu wählen, das längerfristig den Kontakt zu der trauernden Person hält.
Wichtig ist, dass der oder die Betroffene nicht plötzlich gemieden wird.
Schon mit kleinen Gesten können du und dein Team der trauernden Person zeigen, dass ihr sie wertschätzt. Das wird sich positiv auf eure Zusammenarbeit und die Stimmung im Team auswirken.
Bedenke abschließend, dass Trauer ein langer Prozess sein kann. Du solltest nicht erwarten, dass Trauernde den Todesfall nach ein paar Tagen oder Wochen vollständig verarbeitet haben. Manche tun dies schneller, andere können auch nach Wochen oder Monaten nicht ihre normale Leistung abrufen. Teilweise kann es Jahre dauern, bis Betroffene mit ihrer Trauer besser umgehen können. Vermeide Kommentare wie „Jetzt muss es doch langsam mal wieder gut sein“. Als Führungskraft solltest du regelmäßig in den Dialog gehen, das Problem offen ansprechen, deine Sorge äußern und Unterstützung anbieten. Beispielsweise kannst du der betroffenen Person vorschlagen, dass sie sich externe Unterstützung bei einem Arzt oder einer Ärztin oder Therapeut:in sucht.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.