Glückserleben mit dem PERMA-Modell steigern

Übung
Hast du dich auch schon mal gefragt, wie du in deinem Alltag mehr Glück und Zufriedenheit erleben kannst? In unserer dynamischen und auf stetiges Wachstum ausgerichteten Umwelt fällt es manchmal schwer zu erkennen, was uns wirklich glücklich macht. So landen viele europäische Länder wie Deutschland, Belgien oder Frankreich im jährlichen World Happiness Report regelmäßig nur im Mittelfeld.
Auch die noch junge Disziplin der positiven Psychologie beschäftigt sich mit diesen Fragen: Was macht das Leben lebenswert? Was macht uns zu glücklichen und erfüllten Menschen? Die Antworten darauf fallen natürlich individuell unterschiedlich aus. Klar ist aber, Glück ist nicht entweder da oder nicht da, sondern vielmehr wie ein Muskel, den wir trainieren können.
Im Folgenden lernst du das PERMA Modell von Martin Seligmann kennen, einem der Pioniere der positiven Psychologie. PERMA ist ein Akronym und steht für Positive Emotions (Positive Emotionen), Engagement (Stärken einsetzen), Relationships (stabile Beziehungen), Meaning (Sinn) und Accomplishment (Zielerreichung). Martin Seligmann konnte in seinen Untersuchungen zeigen, dass die Säulen des PERMA Modells entscheidend für unser persönliches Glücksempfinden sind. Die folgende Reflexion wird dir helfen, mehr Klarheit darüber zu gewinnen, wie du in jeder der fünf Säulen aufgestellt bist und wo möglicherweise Handlungsbedarf besteht.

1. Positive Emotionen

Wobei erlebst du positive Emotionen in deinem Alltag? Was kannst du tun, um sie noch mehr zu spüren und dich an sie zu erinnern? Wie kannst du noch mehr positive Emotionen in deinen Alltag einbauen?
Zur Inspiration sind hier ein paar Beispiele für Emotionen, die einen besonders positiven Effekt auf dein Glück und Wohlbefinden haben: Freude, Dankbarkeit, Heiterkeit, Gelassenheit, Interesse, Hoffnung, Stolz, Inspiration, Spaß, Ehrfurcht, Liebe.

2. Stärken einsetzen

Was kannst du gut? Was sind deine Stärken? Was fällt dir leicht und macht dir Spaß?
Sobald du deine Stärken kennst und richtig einsetzt, kommst du fast automatisch in ein Flow-Erleben. Das sind die Momente, in denen du Zeit, Raum und deine Umgebung vergisst und vollkommen in den Moment bzw. die Aufgabe eintauchst. Wie bei einem Läufer, der die perfekte Distanz gefunden hat, passen Anforderung und Fähigkeit exakt zusammen.
Überlege einmal: Wann hattest du das letzte Mal so etwas wie ein Flow-Gefühl? Was hast du als Kind gerne gemacht und schon lange nicht mehr ausprobiert? Wie kannst du im Alltag häufiger einen solchen Flow erleben?

3. Stabile Beziehungen

Positive und stabile Beziehungen sind zentral für unser Glücksempfinden und gleichzeitig einer unserer wichtigsten Energiespender. Dein Glücksbarometer schlägt an, wenn du von positiven Menschen umgeben bist, die dir gut tun und bei denen du dich sicher fühlst. Überlege daher:
  •  Welche Menschen in deinem Umfeld geben dir die meiste Energie?
  •  Welche Menschen sind zentral für dein persönliches Glücksempfinden?
  •  Welche Person würdest du gerne einmal wieder treffen?
  •  Auf wen kannst du dich zu 100 Prozent verlassen?
  •  Wie viel Zeit investiert du in deine Beziehungen?
  •  Wie möchtest du einer Person, die dir nahe steht, demnächst eine kleine Freude machen?

4. Sinn

Menschen streben nach Sinn und Erfüllung und möchten gerne einen wichtigen Beitrag leisten. Etwas Sinnstiftendes zu tun, ist dabei im Kleinen genauso wichtig wie im Großen. Du musst also nicht gleich die Frage nach dem Sinn des Lebens beantworten, sondern kannst einfach für dich persönlich überlegen:
  •  Was ist dir wirklich wichtig im Leben?
  •  Welche sind deine wichtigsten Werte?
  •  Wie kannst du diese Werte in deinem Alltag leben, z.B. in deinem Job?
  •  Was möchtest du erreichen?
Und im Kleinen:
  •  Welchen Sinn hat diese Aufgabe? Wem helfe ich damit? Was ist der Nutzen der Aufgabe?
  •  Welchen Unterschied mache ich für unser Team?
  •  Welchen Unterschied macht unser Team für unser Unternehmen?

5. Zielerreichung

Häufig richten wir unseren Fokus auf die Dinge, die wir noch nicht erreicht haben, auf die offenen Punkte in unserer langen To-do-Liste. Dabei übersehen wir häufig die Ergebnisse, die wir bereits erreicht haben, und die kleinen und großen Erfolge. Gerade Menschen mit sehr hohen Ansprüchen an sich selbst fällt es bisweilen schwer, sich über bereits Erreichtes zu freuen. Auch hier kannst du überlegen, wie du die Säule „Zielerreichung“ in deinem persönlichen PERMA füllen kannst:
  •  Was hast du diese Woche schon erreicht?
  •  Worauf bist du stolz (z.B. in deinem Job, darauf wo du heute bist)?
  •  Welche Punkte auf deiner To-do-Liste konntest du heute abhaken?

Vielleicht hat dir diese Übung einen oder mehrere Bereiche aufgezeigt, um die du dich künftig mehr kümmern oder die du verändern möchtest. Versuche abschließend, diese Veränderungen so konkret wie möglich zu definieren. Beispiele könnten sein: „Ich werde ab jetzt ein Erfolgstagebuch führen, um mir bewusster zu machen, was ich erreicht habe und worauf ich stolz sein kann.“ Oder: „Spazieren gehen mit meinem Lieblingspodcast in den Ohren gibt mir Energie. Ich will mir ab jetzt jeden Tag mindestens eine halbe Stunde Zeit dafür nehmen.“
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.