Frust handhaben & ansprechen

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Bist du häufig unzufrieden mit deiner Arbeit? Hast du das Gefühl, oft frustriert zu sein und nicht genau zu wissen, wie du damit umgehen sollst? Stören dich einige Dinge, aber du bist dir unsicher, ob und wie du sie am besten ansprichst? Unzufriedenheit bei der Arbeit führt schnell zu Frustration. Wenn du frustriert bist, kann das viele Ursachen haben, z.B. mangelnde Anerkennung, zu viele Projekte oder ungeklärte Erwartungen. Bist du für eine längere Zeit frustriert, sinkt deine Arbeitsleistung und natürlich auch deine Zufriedenheit. In diesem Beitrag erfährst du daher, wie du deinen Frust deinem Gegenüber gut kommunizieren kannst, um dein Frustrationslevel zukünftig zu senken und so eure Zusammenarbeit zu verbessern.

Abstand gewinnen

Als Erstes ist es ratsam, etwas Abstand von der Situation bzw. dem Auslöser der Frustration zu gewinnen, bevor du das Gespräch suchst. Vielleicht schläfst du erst einmal eine Nacht darüber. Warte jedoch nicht zu lange, bevor du aktiv wirst. Statt den Frust in dich hineinzufressen oder Unbeteiligte einzubeziehen, solltest du lieber direkt mit der beteiligten Person sprechen.
Bevor du das Gespräch suchst, ist es hilfreich, deine Gedanken zu strukturieren. Stelle dir dafür z.B. die folgenden Fragen:
  • Was stört mich?
  • Was können Auslöser für meine Frustration sein?
  • Habe ich eine Übersicht darüber, was meine Prioritäten sind?
  • Bin ich zufrieden mit dem, was ich mir vorgenommen und was ich erreicht habe?
  • Sind meine Ziele, die ich oder meine Führungskraft mir gesetzt haben, realistisch?
  • Gab es eine konkrete Situation, in der ich mich nicht wertgeschätzt oder ungerecht behandelt gefühlt habe?

Frust kommunizieren

Nun, da du dir der Dinge bewusst bist, die bei dir Frust auslösen, soll es darum gehen, den Frust zum Ausdruck zu bringen. Um zu vermeiden, dass sich die frustrierende Situation weiter verschärft, solltest du das Gespräch mit deiner Führungskraft oder der Person suchen, die daran beteiligt ist. Bereite dich vor, indem du dir vorher zu jedem der folgenden vier Schritte notierst, was genau du sagen willst.

1. Beobachtungen darstellen

Beschreibe so objektiv wie möglich und ohne jede Bewertung deine Beobachtungen. Wenn du zum Beispiel das Gefühl hast, dass Aufgaben ungerecht verteilt werden, dann kannst du sagen: „Mir ist aufgefallen, dass ich diesen Monat sehr viele Projekte erhalten habe. Während Person XY das Projekt A übernommen hat, leite ich die Projekte B, C und D. Ich verbringe die meiste Zeit im Büro und komme erst am späten Abend nach Hause, während alle anderen bereits am Nachmittag ihre Arbeit beenden.“ Denke stets daran, dass du dich an Daten, Fakten und konkrete Beispiele hältst. Es geht darum, dass du deine Auffassung des Geschehens so objektiv wie möglich wiedergibst.

2. Emotionen kommunizieren

Anschließend geht es darum, deine Emotionen und Gefühle zu kommunizieren. Spüre nach, welche Emotionen bei dir überwiegen und äußere deinem Gegenüber, wie du die Situation innerlich empfindest. Du kannst z.B. sagen …
  • Ich habe mich geärgert, weil …
  • Ich war frustriert, als …
  • Es hat mir das Gefühl gegeben, dass …
Der Schlüssel zum konstruktiven Ansprechen von Konflikten liegt darin, die eigene Sichtweise zu beschreiben, ohne jemandem die Schuld zuzuweisen. Formuliere dein Anliegen deshalb in Ich-Botschaften statt in Du-Botschaften. Anstelle von „Du behandelst mich unfair“ kannst du beispielsweise sagen: „Mich frustriert das Gefühl, dass die Arbeit ungleich verteilt ist. Das löst in mir das Gefühl aus, ungerecht behandelt zu werden”.

3. Bedürfnisse nennen

Nenne darauf deine Interessen und die Dinge, die für dich wichtig sind und die du benötigst, um deine Rolle gut erfüllen zu können. Bezogen auf das Beispiel kannst du etwa folgende Formulierung verwenden: „Für die optimale Ausführung meiner Aufgaben und Projekte würde es mir helfen, wenn wir unter uns Mitarbeitenden mehr kooperieren und uns auch Arbeit abnehmen. Das Gefühl, zu wissen, dass ich nicht jeden Abend die letzte Person im Büro bin, würde mir meinen Frust nehmen.“ Achte jedoch auch hier darauf, keine Vorwürfe oder Anschuldigungen zu erheben, sondern dich ausschließlich auf deine Wünsche zu beziehen.

4. Wunsch formulieren

Formuliere abschließend einen konkreten und für die andere Person auch gut erfüllbaren Wunsch, wie z.B. „Ich wäre dir dankbar, wenn du bei der Verteilung der nächsten Aufgaben bzw. Projekte darauf achtest, dass diese ausgeglichen sind und alle Teammitglieder in etwa den gleichen Umfang an Aufgaben erhalten.” Bitte dein Gegenüber auch, seine oder ihre Sicht der Dinge darzustellen. Frage zum Beispiel: „Wie siehst du das?“. Höre genau zu und frage nach, wenn du bestimmte Beweggründe nicht verstehst.

Vereinbare zum Abschluss eine konkrete Lösung mit deinem Gegenüber. Frage zum Beispiel: „Wie können wir damit in Zukunft umgehen?“ oder „Was können wir anders machen?“. Macht bei Belieben auch einen Termin für ein Folgegespräch aus, in dem ihr euch darüber austauscht, ob die Situation besser geworden ist.

Diese Schritte helfen dir dabei, deinen Frust zu kontrollieren und im Gespräch zu kommunizieren. Versuche zunächst etwas Abstand zu deinem Frust zu gewinnen und deine Gedanken festzuhalten. Anschließend kannst du das Gespräch suchen und deinem Gegenüber schildern, wie du dich fühlst und die Situation empfindest. Falls du bei der Vorbereitung auf das Gespräch Hilfe benötigst oder du unsicher bist, ob das der richtige Weg ist, kontaktiere gerne die hier aufgeführten Ansprechpersonen.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Schweizerische Post

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